„Du haßt ihn, aber du hast ihn“

Sonntag, 2. Februar von 9-11 Uhr live auf radio x

Mit der geplanten Sprengung des AfE-Turms am 2. Februar 2014 um 10 Uhr wird die fünfzigjährige Geschichte des ersten Universitäts-Turms der Goethe-Universität enden. Diesen Anlass nutzen wir, um dem AfE-Turm am Sonntag eine letzte Ehre in einer Sondersendung von 9–11 Uhr auf radio x zu erweisen.

Die ersten Planungen für den Ausbau der „Abteilung für Erziehungswissenschaften" (AfE) begannen 1960. Ab 1964 wurden die Pläne für den Bau des „AfE-Turms" schließlich konkret: Geplant war es als das höchste Haus Frankfurts und das höchste Universitätsgebäude Europas. Stadt, Land und Universität legten damit den Grundstein für einen Wandel in der Stadt. Mittels Hochhausrahmenplan und Wolkenkratzer-Clustern wurde anschließend die gesamte Ansicht des Stadtbildes neu gestaltet.

100 Jahre Goethe-Universität 2014 bietet somit den Anlass, ein halbes Jahrhundert Turmgeschichte zu thematisieren. Die von Beginn an kritischen Stimmen aus allen Bereichen des kulturellen Lebens begleiteten die Entstehung des Afe-Turms in Frankfurt. Als Stein des Anstoßes bot das Gebäude bereits während seiner Bauphase Anlass für Erregung. Nach der aufwändigen Aushebung der Baugrube gab es von 1966 bis 1969 einen Baustopp, weil sowohl die Finanzierung als auch die Belegung strittig waren. Die Fertigstellung erfolgte dann bis 1973 und kostete insgesamt rund 50 Millionen D-Mark. Geschichten in und um den Afe-Turm begleiten die Goethe-Universität bis heute.

Der so genannte Elfenbeinturm bildete das soziale und kommunikative Zentrum für die wissenschaftlichen und politischen Diskurse dieser Zeit. Es herrschte eine Tradition des autonomen und kritischen Denkens. Der Afe-Turm wurde so zum Sinnbild für neuartige gesellschaftliche Aushandlungsprozesse, die das kulturelle Leben eines Campus erst ausmachen.

Für ein letztes Geleit nehmen wir am Sonntag gerne Hörer in die Sendung.
Bitte im Studio unter 069 - 299 712 11 anrufen!