29.Oktober, 21 Uhr bis 31. Oktober, 7 Uhr

Zum Abschluss unseres Jubiläumsjahres senden wir eine Sammlung weiterer Radioperlen aus der Frühzeit von radio x, die beim Audio Walk nicht berücksichtigt werden konnten. Insgesamt 35 Stunden abwechslungsreiches Programm warten auf euch. Solltet ihr Sendungen verpassen, kein Problem: Sie stehen anschließend noch sieben Tage auf radio x+7 für euch bereit.

Freut euch auf lang nicht mehr Gehörtes wie Poseidon Inferno oder Gameboy Günther, die legendären Finalabende aus Theaterhaus und Kathedrale mit vielen bekannten Mitwirkenden und Frühwerke unserer heute noch aktiven Redaktionen.

Außerdem nehmen euch Public Dreamtime und Escobar | Klarträumen mit in andere Sphären, Indian Vibes und x-fade präsentieren illustre Gäste, die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Vera Pagin teilt ihre Erinnerungen an die 68er Bewegung, Karolina Sauer (heute Seibold) erzählt noch einmal von den Wegen zum Ruhm, und vieles mehr.

Beim Zuhören könnt ihr euch dazu passende Fotos, Pressematerial und Flyer anschauen. Klickt Euch durch das radio x Historienalbum und habt viel Spaß beim Stöbern.

Details zu den einzelnen Sendungen findet Ihr weiter unten.

 

Samstag, 29. Oktober

Zeit Sendung
21:00 Verena Athen
22:00 Inter Sound Casino
23:00 Theaterhaus Finale

 

Sonntag, 30. Oktober

Zeit Sendung
00:00 Theaterhaus Finale
01:00 Theaterhaus Finale
02:00 Best of Kunstradio
02:00 Public Dreamtime
03:00 Public Dreamtime
04:00 Escobar: Klarträumen
05:00 x-fade mit Theo Parrish
06:00 Elektropensturm
07:00 RadioSUB
08:00 RadioSUB
09:00 Gameboy Günther
10:00 Es gibt kein richtiges Leben im Fallschirm
11:00 SISU-Radio
12:00 Machtdose
13:00 Vanilleclub: Eieruhr-Country auf Zuruf
14:00 Vanilleclub: Eieruhr-Country auf Zuruf
15:00 Poseidon Inferno
16:00 Eastenders
17:00 Kick e.V. (heute VirusMusik)
18:00 Indian Vibes / Cleveland Watkiss
19:00 superstar rotation
20:00 Fritz deutschlanD e.V.
21:00 soulsearching
22:00 Collectionism - Recycled Music
23:00 Neu: Elektronik gegen Kälte

 

Montag, 31. Oktober

Zeit Sendung
00:00 Arosair 2000: Saturdaydayspecial
01:00 Wege zum Ruhm
02:00 Öder Abend
03:00 RuFFM
04:00 Interview mit Vera Pagin
05:00 Interview mit Vera Pagin
06:00 Live aus der Kathedrale - Finale

 

25 Jahre radio x | radio x the Early Years

Infos zu den Sendungen

Arosair 2000: Verena Athen (2004)

Eine Ausgabe der monatlich produzierten Show „Verena Athen“, konzipiert von Oliver Husain und Claus Richter. „Verena Athen“ war eine Art abendliche Game-Show mit DJs und einem festen Rateteam. Die beiden Moderatoren überraschten das Rateteam jedesmal neu mit knapp 20 grundsätzlich absurden und oft ausgesprochen grotesken Spielen und Aufgaben. Diese hier präsentierte Ausgabe entstand unter dem Thema „Outsourcing“ , alle Mitglieder des Rateteams riefen daher von Zuhause an anstatt im Studio zu sitzen, mussten aber dabei z.B. Duschen oder andere seltsame Aufgaben erfüllen. DJ dieser Sendung ist Viola Klein, in der Regel legte jedoch Benjamin Fehr / FFWD zwischen den Rate-und Spielrunden auf, er ruft hier aus Italien an und spielt neue Tracks vor. „Verena Athen“ hieß erst einige Jahre „Twen Arena“, wurde jedoch, als die Moderatoren beide nicht mehr „Twens“ waren durch einen Tausch der Buchstaben in „Verena Athen“ umbenannt, später wurde der Name ganz gestrichen und ein Symbol benutzt („The radio show formerly known as Verena Athen“), was die Schriftsetzer des radio-x Programms jedes Mal vor die Aufgabe stellte, für das gedruckte Programm ein Symbol für die Show zu finden.

 

Inter Sound Casino (1996)

Als Björn Sund Trio hatten wir uns in Frankfurt bereits einen berühmt-berüchtigten Ruf erspielt, als wir zu den Vorfeierlichkeiten vor Sendebeginn 1997 eingeladen wurden … vielleicht haben wir uns aber auch dreist selbst eingeladen? Wer weiß das schon nach 25 Jahren … Und ja, wir sind zu fünft aufgetreten - auch wenn das Björn Sund Trio am Anfang tatsächlich ein Trio war, ja, wirklich. Auf jeden Fall hatten wir uns dann in der großen Besetzung relativ schnell zum Ziel gesetzt, möglichst viele Jazz-Standards und anderes möglichst ohne großen Aufwand - und Können - dennoch einfach zu spielen. Wir haben das auf unserer zweiten Single dann später selbst stolz »Angry Jazz« genannt. Wir? Ja, wir sind/waren Axel Rössler, Hartmut Martin, Matthias Westerweller, Michael Kaufmann (sind) und Wolfgang Renner (war). Und ja, wir alle haben mehr oder weniger mal jedes Instrument in die Hand genommen, das uns zur Verfügung stand, damit es nicht zu routiniert klingt … Auf jeden Fall schien das die radio x-Macher beeindruckt zu haben, wurde uns doch nach diesem Auftritt direkt ein Sendeplatz angeboten, den wir dankend angenommen haben, und der bis heute existiert: Das »Inter Sound Casino«.

 

RADIO IM MAI

Live-Radio aus dem Café im Theaterhaus | Finale vom 26. Mai 1996

Mit Radio im Mai stellte sich Radio X-Mix der Öffentlichkeit vor und präsentierte ein ungewöhnliches, vielfältiges Programm live vor Publikum und fast rund um die Uhr. Dieses Modell für ein unabhängiges Stadtradio war die Basis für den späteren Dauerbetrieb. Zehn Tage lang war das Radio-Café im Theaterhaus „the place to be”.

1994 hatten sich mehrere Interessengruppen zu Radio X-MIX zusammengeschlossen mit dem Ziel, sich gemeinsam um eine Sendelizenz für ein Stadtradio zu bewerben. Nun ging es darum, weitere Gruppen und Förderer für die dauerhafte Mitarbeit zu gewinnen und gleichzeitig das Publikum für das Radioprojekt zu begeistern.

Zu Radio X-MIX gehörten bereits: Collectionism, Der Himmel geht weiter, INFRACom!, Institut für neue Medien, Kick e.V., La Brea, Lahuti Kulturverein e.V. Lissania Essay, Mausradio, Radio X e. V., Raggamuffin Sound System, Rouge, ruff fm, Selektion e.V., 707 e.V., Verein Mode, Grafik und Design e.V., WeltBeat.

 

Kunstradio (1988)

Live-Radio aus einem Bauwagen vor dem Portikus vom 1. bis 10. Mai 1988

Bereits 1988 setzte radio x mit dem Pilotprojekt „Kunstradio“ Maßstäbe dafür, wie ein urbanes, kulturell und künstlerisch orientiertes Radioprogramm für ganz Frankfurt aussehen konnte. Kasper König, damals Direktor der Städelschule und des Portikus, unterstützte das Projekt, unter anderem mit dem prominenten Platz direkt vor dem Portikus, wo heute das Literaturhaus steht. Gesendet wurde aus einem altmodischen, aber charmanten Bauwagen. Das Kunstradio verstand sich als öffentliches Labor im Stadtraum, in dem sowohl neue Ideen getestet als auch früher schon erprobte, aber verschüttete Seitenzweige der Hör-Kunst wieder freigegraben werden sollten.

Die Sendungen wurden von Kunst- und Kulturschaffenden gestaltet, darunter: Achim Wollscheid, Angelika Hefner, Anja Czioska, Barbara Remus, Bernhard Bauser, Brigitte Hallbauer, Dirk Huelstrunk, Eick Hoemann, Hadayatullah Hübsch, Heike Reich, Karsten Bott, Klaus Walter, Cornelia F Ch Lela Heier, Manfred Zulauf, Micky Remann, Moses Pelham, Nikolaus Nessler, Oliver Augst, Radio Bellevue, Radio Rabotnik, Stefan Werndt, Thomas Moschny, Urs Breitenstein, Vollrad Kutscher

Dazu gab es Workshops, Interviews, Livemusik, inspirierende Gäste und viele Besucher.

 

Public Dreamtime | 1990-1992

„Öffentliches Träumen, live, nocturn und weltweit, experimental und somnambul“: Das waren die Grundzüge von Micky Remanns Idee für „Public Dreamtime“, in der Traumzeit zur Sendezeit erhoben wurde, und traumartig floss die Sendung auch dahin.

Einmal im Monat wurde die vierstündige Sendung in einem Heimstudio in der Nordendstraße auf 11 qm in einem Rutsch durchproduziert. Dabei waren Peter Fey als Dr. Tieftraum, Micky Remann als er selbst und Gastgeber der Sendung sowie Petra Ilyes und Petra Klaus in den Rollen Kurzwellenheidi und Schwester Petra. Sevo Stille steuerte die Musik bei. Auf schnellstem Weg gelangte dann die Aufzeichnung nach Berlin, wo sie bei Radio 100 lief, von 2 Uhr morgens bis 6 Uhr früh.

Wie in der Traumzeit war in der Sendung alles möglich. Was in dem „Bedroom“-Studio passierte, ging auf Sendung, jeder Lachanfall, jede Panne, alle Gespräche. Zuweilen waren Gäste da und Hörer*innen wurden per Telefon zugeschaltet. Die Bandbreite reichte vom internationalen Geräuscheraten über Fake-Hypnose bis zu Klang- und Musikcollagen. Alles Delirante und Unverständliche, das sonst oft der Logik des helllichten Tages zum Opfer fällt, hatte in der Public Dreamtime seinen Platz.

Und wenn jemand dabei einschlief, sprach das nicht gegen das Konzept – im Gegenteil!

 

Escobar: Klarträumen (1997)

Zwei Sendungsmacher der ersten Stunde bei Escobar sind Anastasia und Frank. Als radio x den regelmäßigen Sendebetrieb aufnahm, traten die beiden an, um den Hörern das Klarträumen näher zu bringen.

Was ist Klarträumen? Beim Klarträumen (oder auch: luzidem Träumen) weiß man, dass man träumt und kann somit bewusst das Traumgeschehen beeinflussen.

In Deutschland machte das Klarträumen in den 80iger und 90iger Jahren der (inzwischen verstorbene) Sportwissenschaftler und Psychologe Dr. Paul Tholey bekannt. Er lehrte in Frankfurt am Institut für Psychologie der Johann Wolfgang von Goethe-Universität, und Berichte über seine Forschung und auch eines der wenigen deutschsprachigen Bücher zu dem Thema machten das Klarträumen in der Bevölkerung bekannt.

Anastasia und Frank lernten Paul Tholey noch persönlich kennen und haben es sich zur Aufgabe gemacht, gerade auch nach Tholeys Tod 1998 den Zuhörern von radio x das Thema Klarträumen zu vermitteln.

 

x-fade: Theo Parrish (1998)

Theo Parrish (Sound Signature) Deep House DJ und Produzent, lebt und wirkt in Detroit, USA. 1998 war er bei Antje-Maya Hirsch in der x-fade DJ Night zu Gast.

x-fade war und ist natürlich hauptsächlich eine Plattform für lokale DJs, aber gelegentlich gab es auch internationale Gäste wenn sie gerade zufällig in Frankfurt waren und Zeit hatten vorbeizukommen.

Theo Parrish wurde damals von der Bookerin Andrea Wünsche (Magnet Booking) vorgeschlagen. Er war gerade in der Stadt, hatte einen Day Off und offenbar Lust was zu machen. Er erzählte uns dann auch, dass er soziale und lokale Projekte sehr gerne unterstützt, dies auch in seiner Heimatstadt Detroit macht und das sehr wichtig findet.

 

Elektropensturm (1998)

Von 08/1997 bis 11/2005 blies der Elektropensturm als wöchentliche 60-minütige Live-Show vom werbefreien Stadtradio radio x. über Frankfurt a.M. und die Region, in der alle Formate elektronischer Musik (und deren Hybriden) thematisiert wurden.

James Dean Brown förderte aus den unergründlichen Tiefen seiner Vinylminen und des wild wogenden Web Fremdes und Unübliches zutage: Favoriten, Kostbarkeiten, Raritäten und Ausgewildertes, mitunter ins Bizarre, Absurde, Groteske abdriftend. Die technologische Evolution von Magnetopop über Heavy Listening bis Dope Exotica und andere sprudelnde Quellen des Eskapismus brachten ein unverschämt verführerisches Arrangement brillanter Sounds hervor, das mit Inspiration, Leidenschaft und grenzenloser Energie zusammengebraut wurde, um das gesamte Spektrum verborgener Emotionen auszureizen.

 

3 x Frühstücksradio aus 1997: RadioSUB | Gameboy Günther | Es gibt kein richtiges Leben im Fallschirm

Zu festen Institutionen mit Kultcharakter haben sich die beiden Frühstückssendungen "RadioSUB" (schwules Frühstücksradio") und "Gameboy Günther" (“Die interaktive Gameshow im Radio”) entwickelt. Auch die Schiene "Es gibt kein richtiges Leben im Fallschirm" mit Ralph Förg (Theaterhaus) und Gästen wie Cornelia Niemann wurde zur morgendlichen Pflichtsendung für alle Frankfurter Zeitungsleser.

 

RadioSUB

Die erste RadioSUB Sendung vom 22. September 1997, Moderation: Thomas R., Musik: Peter Göbel, Technik: Bernd R., Redaktion: Jo van Nelsen und Anton Gast

Themen:

  • Interview mit Boy George
  • Bericht zum Lauf gegen die Zeit
  • Filmbericht zu “Beautiful Thing” von Hagen Gottschalck
  • Hall of Fame über Edward der II. von England
  • Die Nachrichten mit Patrick Wirth
  • Die Veranstaltungstipps
  • Bericht zur Filmwoche “Der Frankfurter Engel - Mahnmal Homosexuellenverfolgung” von Anton Gast
  • Special zum Grand Prix (Eurovison Song Contest) von Jo van Nelsen
  • Zwischenruf aus dem Heizungskeller: “Hausmeister Olafs Tageskommentar: Goethe” von Anton Gast

 

Gameboy Günther – die Gameshow im Radio

Erstsendung war am 1. Mai 1995 im Rahmen des Kunstprojekts „Kathedrale 2“ in der Junghofstraße in Frankfurt, damals haben mehrere Redaktionen einen Tag lang Radio gemacht auf einer UKW-Frequenz.

Gameboy Günther ist ein Jahr später als „interaktive Gameshow im Radio“ auf Radio X-Mix auf Sendung gegangen, mit dem Gedanken, Hörer*nnen aktiv einzubinden. Die Aufgabe war, das jeweils gespielte Gameboy-Spiel zu erraten, dessen Sound im Radio zu hören war. Hosts waren Matthias Hoffmann und Stefan Müller alias DJ Eastenders. Die Show erlangte aus mehreren Gründen damals schnell Kultstatus: Gameboy Günther sprach mit einem niederländischen Akzent und imitierte dadurch sein Vorbild Rudi Carrell. DJ Eastenders spielte seine ganz spezielle Musikselection von den legendären „Themenläden“-Remixen der „Sterne“ bis zu coolen Downtempo- und Drum&Bass-Vibes wie zum Beispiel von „Rockers Hi-Fi“ oder auch Geheimtipps wie „Snooze“ aus Frankreich.

Genießt die allererste offizielle Sendung, die vor 26 Jahren auf Radio X-Mix ausgestrahlt worden war und immer morgens um 9 Uhr nach der Sendung „Radio SUB“ kam. Wir freuen uns sehr, Teil des Jubiläums-Tags auf radio x am Sonntag, 30. Oktober zu sein!!!

 

Es gibt kein richtiges Leben im Fallschirm

Die Sendung " Es gibt kein richtiges Leben im Fallschirm" abgekürzt "Fallschirm" stellte - wie auch die Sendung "Kobra - Funk für Kinder" ein Provisorium dar. Ralph Förg, in den 90ern Dramaturg am Theaterhaus Frankfurt, von dort aus vehementer Unterstützer der Einrichtung eines nicht-kommerziellen Bürgerradios, erging sich nebenberuflichst nur vorübergehend seiner Radio-Leidenschaft. Er kreierte ein Frühstücksmagazin aus Realpolitik, Pressekritik, Liedgut und Ironie, lud dazu Gäste aus dem Frankfurter Theaterleben und erprobte so das Format und sich selber. Scheiterte programmatisch und übergab deshalb gern an andere geeignete Frühstücksradiomenschen.

 

SISU-Radio (1998)

SISU-Radio ist bei radio x von Anfang an dabei. Wenn man uns Finnen fragt, würden wir behaupten, dass die Präsenz der finnischen Sendung auf dem Programmvorschlag vom Radio x-Mix e.V. beim damaligen Wettbewerb für neue Lizenzen die Juroren davon überzeugt hat, dass Radio x-Mix e.V. auch einen Sendeplatz gewinnt. Und warum auch nicht? Welcher Sender in Deutschland kann schon mit echt-finnischen Beiträgen glänzen?

Die ersten wöchentlichen Sendungen wurden von zwei eifrigen Finninnen produziert, ohne Vorkenntnisse, aber mit absoluter Begeisterung und Glauben ans Radiomachen. Mit zitternden Stimmen wurden die ersten Beiträge über das Wunderland Finnland gelesen. Zu den Themen passende finnische Schlager wurden gespielt. Interviews wurden auf Kassettenrecorder aufgenommen. Für die ersten teuren CDs hatten wir kaum Geld. Mit der Zeit und wachsender Erfahrung wurden die Sendungen lockerer, obwohl die Studiotechnik noch lange zu wünschen übrig ließ. Die tapferen Finninnen aber haben es immer irgendwie mit den zahlreichen Knöpfen und Tasten hingekriegt und die seltenen Sendelöcher hat man einfach zugekichert.

 

Machtdose (1997)

Die Machtdose wurde 1995 von Roderik Becker und Gregor Maria Schubert im Umfeld des Rüsselsheimer Senders K2R gegründet, um in der Radiolandschaft bis dahin weitgehend unterrepräsentierte Musik erfahrbar zu machen und ihre Urheber angemessen zu Wort kommen zu lassen. Interviews mit Pavement, The Notwist, Afghan Whigs, Sebadoh, The Sea & Cake, Motorpsycho, Yo La Tengo, Ween, Trans Am, Tortoise und vielen rund 100 anderen Bands waren die Folge.

Hinter „Machtdose“ steht übrigens eine amüsante Schöpfungsgeschichte. Ein Freund der Familie, ein Typ aus Barcelona, bewahrte alle seine Ausgehutensilien (Kondome, Gras, Geld u.v.m.) in einer Dose auf. Der deutschen Sprache kaum mächtig, sagte er, die Dose verleihe ihm Macht und nannte sie – die Machtdose […]. Nach einer durchzechten mediterranen Nacht wurde der Name sozusagen aus Barcelona nach Deutschland exportiert.

 

Vanilleclub: Best of Eieruhr-Country auf Zuruf (2002-2009)

Während der Sendung anrufen
ein Thema sagen
und Euch einen dazu für Euch spontan komponierten, improvisierten Song anhören. Live eingespielt und gesungen von den unsterblichen A.M.V. - Anfänger mit Vorkenntnissen (Kemal Wegda, Max Schumacher)

 

Poseidon Inferno (2005)

"Griechische Radio Wahnsinns Comedy" mit Alexis Advokatis, Dr. Anastasios Simonitis und der kleinen Angelika.

Das Poseidon Inferno war der Versuch, gekonnt die Hörer zu verwirren und dauerhaft an die Sendung zu binden. Gäste gab es bei den Griechen zuhauf. Da wären die Brentano Boys - zwei Bademeister - und ihre heißgeliebte Pommesbuden-Pächterin "Geli", die im Schwimmbad für heillose Verwirrung sorgen. Dann sind die Ökos Lutger, Sören und Solveig auf ihrem Ökohof in umweltschonender Mission unterwegs. Die zwei "White Snakes" Rocker Holgi und Gärtner lassen immer wieder ihren Prollcharme aufblitzen, so kommt dann immer wieder eine illustre Radiosendung zustande, die sich noch nie eines Scripts bedient hat und immer LIVE Stand up ist. Abgerundet wird das Szenario mit musikalischen Einspielungen, die weitab vom Mainstream rocken, poppen, hoppen oder wasauchimmer.

 

Eastenders (1996)

Stefan Müller und Hansjörg Unrath präsentieren Material, das beim Probesenden 1996 entstanden war. Es ging um "Trainspotting'' - mit Hintergründen zum Buch, Film und Soundtrack.

 

Kick e.V. (später VirusMusik) | Erstsendung von 1996

Die Musikinitiative Kick e.V. (heute VirusMusik) arbeitet seit 1990 für die Frankfurter MusikerInnen- und Bandszene. Seit der Gründung der Radio-Redaktion im Zuge der radio x Lizenzvergabe im September 1997 informiert Kick e.V. Musikfans aus Frankfurt und dem Umland täglich über MusikerInnen und Bands, die auf kommerziellen Radiosendern nur selten bis gar nicht zu hören sind.

In der Erstsendung interviewt Petra Illies die Musikreferentin im Frankfurter Kulturamt Irmgard Tennagels, Stefan Beck sowie Sepp’l Niemeyer von Kick e.V.

 

Indian Vibes: Interview mit Cleveland Watkiss

Petra Klaus interviewt Cleveland Watkiss, den Mitbegründer der einflussreichen Jazz Warriors Big Band. Als Drum-and-Bass-Vocalist und MC wurde Watkiss die Stimme von Goldies legendären Metalheadz-Label-Nächten im Blue Note, eine Beziehung, die zu Residencies und MC-Auftritten bei einigen der größten und besten Dance-Music-Events der Welt führte.

Petra erinnert sich: “Equal-I, einer unserer British-Asian Musikfreunde, hatte uns das neue Album von Cleveland Watkiss “Victory's Happy Songbook” geschenkt. Cleveland Watkiss ist ein guter Freund von Talvin Singh und kennt die Asian Szene. Es stellte sich heraus, dass Infracom unbedingt dieses Album hier bei uns veröffentlichen wollte. Wir haben dann vermittelt und alle zusammengebracht mit dem Ergebnis, dass Victory's Happy Songbook neu abgemischt und mit neuem Cover von der späteren Goethe-Plakette-Trägerin Sandra Mann erschien. Zum 10-jährigen Geburtstag von Infracom kam Cleveland Watkiss nach Frankfurt (große Geburtstagsparty im Mousonturm). Da an diesem Wochenende unsere Indian Vibes-Sendung war, hat Binu Cleveland abgeholt und ins Radio gebracht. Es war das allererste Radiointerview in Deutschland, das Cleveland Watkiss gegeben hat.”

 

superstar rotation (1998)

Die superstar rotation-Redaktion ist eine der radio x-Redaktionen der ersten Stunde. Ihre Mitglieder stammen aus dem Umfeld des Frankfurter Musikmagazins superstar (1996-2001) und waren auch als Schallplattenunterhalter, Musiker und Konzertveranstalter aktiv.

Wir bringen die erste Stunde der Live-Übertragung der superstar rotation-Wahlparty zur Bundestagswahl im September 1998, dem großen Systemduell des amtierenden Bundeskanzlers Dr Helmut Kohl und seines Herausforderers Gerhard Schröder, dem „Genossen der Bosse“.

An den Mikrofonen mischten munter Pop und Politics die superben superstar-Rotoren Charly Reichelt, Harald Heusner und Markus Naegele.

 

Fritz deutschlanD (1998)

Sendung vom Februar 1998 mit Beiträgen, Features und Interviews zu Kulturprojekten mit und ohne FdeV. Die damalige Redaktion bestand aus Dirk Vollbrecht und Kai Guse.

Zu der Zeit hat sich im Rahmen der Kreativprojekte im Netzwerk von Fritz deutschlanD eine Menge getan. KunstRaumSchiff in Rostock, Kunstprojekt in Bern, Fritz deutschlanD am neuen Standort. Zu Gast bei der FdeV Sendung betitelt mit “PlasmaRadioShow” von Dirk Vollbrecht waren Christian Joost und Christian Stattmann aus Bern, die dabei waren, ein Kulturzentrum in Bern zu etablieren.

 

soulsearching (1997) | mit Michael Rütten

Nur zwei Monate nach der ersten soulsearching Sendung, die damals noch den Subtitel "7.200 sec Freistil" hatte, mein erster internationaler Gast im Studio: Russ Dewbury aus Brighton. Zusammen mit Rainer Trüby aus Freiburg sprachen wir über Dewbury's Miniclub Jazz Rooms sowie seine grösseren Festivals, bei denen auch Pharaoh Sanders damals auftrat. Spannend war es! Englisch und Deutsch zu sprechen, und so offensichtlich gar nicht aufgeregt zu sein, Lustig ist, dass sich meine Moderation von damals anhört, als ob jemand den Pitch-Regler heruntergezogen hätte. Musikalisch ein Abbild dessen, was 1997 auch in den Clubs abseits von Techno und House lief. Neben Jazz,Soul und Funk auch die Broken Beats a la IG Culture. Einfach machen war und ist die Devise. Auch heute noch. Music is the healing force. soulsearching.

 

Collectionism (1997) | mit Peter Fey

Im ersten Teil wird der Zusammenschnitt der Probesendungen aus dem Theaterhaus vorgestellt, wie sie damals mit unserer Bewerbung bei der LPR eingereicht haben. Im zweiten Teil gibt es den Live-Mitschnitt eines Konzerts von Collectionism zusammen mit Albrecht Kunze, auch aus dem Theaterhaus.

 

Neu: Elektronik gegen Kälte (1996) | mit Antje-Maya Hirsch

Erste Sendung und DJ-Set von Antje-Maya Hirsch beim Testlauf im Theaterhaus. Eine Zeitreise durch elektronische Musik. Zu Gast waren Andreas Dorau, der spontan und unangekündigt noch seine damalige Freundin Anne mitbrachte, sowie Barbara Hallama, DJ und Bookerin vom Recordlabel Disco B aus München, die “Montag bis Freitag Platten” spielte und Texte zur Musik vorlas.

Zustandegekommen war der Kontakt zu radio x durch Moni Friebe und Alex Oppermann von Arosair2000, heute saasfee*

 

Arosair 2000 Saturdaydayspecial „said not backwards“ (1999) | mit Jörg Ritter

Jörg Ritter: Eine Bekannte von mir hatte ein interessantes Hobby. Fast schon einen „Spleen“: Sie konnte Worte, ja, ganze Sätze auf Zuruf rückwärts aussprechen! Das inspirierte mich zu der Idee, eine Sendung komplett dem Thema „Vorwärts Rückwärts“ in allen Varianten zu widmen: Neben einer Liste mit Sätzen und Worten, die ich per Telefon von der wunderlichen und wunderbaren Dame (deren Name mir leider nach all den Jahren entfallen ist), sprechen ließ, spielte ich z.B. Musikstücke, die rückwärts aufgenommen waren, vorwärts ab, sprach Teile der Moderation „Rückwärts“ ein und spielte sie vorwärts ab – und umgekehrt, diverse Samples aus Hörspielen und Filmen (Twin Peaks, The Shining), in denen ebenfalls mit diesem irritierenden Effekt gearbeitet wurde, wurden wiederum einer weiteren Umkehrschleife unterzogen, kurz, es herrschte ein amüsantes babylonisches Chaos aus kaum verständlichen Witzen und skurrilen intertextuellen Umdeutungen, flankiert von der üblichen Mischung aus weitestgehend elektronischer Musik und dem ein oder anderen selbstgemachten Ton-Schmankerl. Und jede Menge Improvisationen. Radiogeschichte, ick hör dir trapsen :-)

 

Wege zum Ruhm (2008)

geschichten, die das leben schrieb... - erzählt von karolina sauer

"wege zum ruhm" das ist ein schatz an geschichten. die meisten davon aus spanien und lateinamerika. ich erzähle sie euch. mit meinen worten. wie ich sie verstanden habe und erinnere. und sie sich fort spinnen in meiner fantasie und meinen träumen. es sind geschichten von liebe und hass, von der macht der worte und der schönheit. von großen versprechen und verrat. von freundschaft und vertrauen. der angst vor dem tod und der angst vor dem leben, vom suchen und manchmal etwas finden. von der sehnsucht. von der hoffnung. von dir. und von mir.

 

Öder Abend (1997)

Tatsächlich die zweite Öder Abend Sendung ever mit den Gründungsvätern Sergej Jensen und Christoph Lauber.

Der Name „Öder Abend“ entstand aus unserem Sendeplatz am Montagabend (22 Uhr), ein Wochentag, an dem zu dieser Zeit nicht nur Frisöre, sondern auch zahlreiche Läden und Clubs nicht geöffnet hatten, lobenswerte Ausnahmen übrigens das alte Cooky’s mit seinen Late-Night-Live-Konzerten - Grüsse an Matthias Grein - und natürlich der DKK mit dem Montags-Open-Stage-Jazz.

Wir waren zu der Zeit, also quasi bei der Geburt der Lokalradios, auch noch bei K2R in Rüsselheim zu Gast, allerdings Sonntag nachmittags, und durften auch dort unsere komische Musik auflegen.

Musik zur Zeit, Anfang 1997 war das für uns die in der Sendung zu hörende Musik von Dirty Three, Shadow Ring, Harry Pussy, Silver Jews, Peter Jefferies, Daniel Johnston, die meisten in deren Anfängen und das war dann doch ein guter Anfang für ein Musikmagazin, das mittlerweile weit über 1.200 wöchentliche Sendungen über den Äther geschickt hat.

 

RuFFM (1996 & 1998)

Die RuFFM Crew hat ihre Wurzeln im legendären Frankfurter XS! Club. Inspiriert vom Spirit dieser Zeit und einer völlig neuen Musikform namens Jungle, beginnen DJs wie Scoob-Reak und Soniq um 1995 damit, eigene Veranstaltungen zu organisieren.

Viele dieser Abende finden im Erdbeermund statt, einer kleinen Location in der Schützenstraße, wo sich damals alle treffen. So kommt nicht nur eine erste Frankfurter DNB Crew zustande, sondern auch der Kontakt zu radio x, die im selben Gebäude sind.

Nach ein paar Testsendungen erhält der Sender 1997 eine Lizenz, und so startet RuFFM als Samstagabend-Warmup-Programm. Die ersten DJs on rotation: Scoob-Reak, Soniq, Kuttin Edge, Jo-Less, Rob-B. Im Laufe der Zeit kommen regelmäßig Moderatoren und Subformate hinzu, wie z.B. FutureJazzSessions, Saturday Nite Rollaz, Krunchtime oder Dutty Dubz.

Jeweils 30 Min. aus zwei Sendungen RuFFM

1: Soniq & ScooB-Reak (vermutlich RUFFM Testsendung Ende 1996)
Musik u.a. Krust, Dj Die, Mad Vibes /Frankfurt local dubplates

2: Kuttin Edge, Mai 1998
RuFFM Saturday Nite Rollers
Musik u.a. Shy Fx, Kabuki, Dillinja

 

“Don't bogart me” - Interview mit Vera Pagin

Epilog: 20 Jahre nach "30 Jahre '68" - eine Erinnerung mit Vera Pagin, eine Sendung von Alia Pagin

Vera Pagin, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Amerikanistik und Anglistik, erinnerte sich an die Bewegungen in den USA, in Frankreich und England, denen sie sich als junge linke Feministin und Humanistin anschloss. Was sie in dem Interview herausstellte, waren die verschieden motivierten Anlässe der sogenannten ́68er Bewegung in den jeweiligen kulturellen Kontexten. Zu ihren differenzierten Beobachtungen spielten wir die Musik, die sie an diese Zeit erinnerte. Vera Pagin schrieb, übersetzte und unterrichtete ihr Leben lang und verstarb 2012 sehr plötzlich in ihrer Wahlheimat Frankreich. Dies ist eine Erinnerung.

 

RADIO IN DER KATHEDRALE 2 (1995)

Ein Tag Radiosimulation am 1. Mai 1995, Frühstücksradio von 12 bis 17 Uhr

radio x sendete live aus der Kathedrale in die Kathedrale mit:

  • Anja Czioska: One Pussy Show
  • Beck/Augst: Talk Radio
  • Collectionism: Recycled Music
  • Das Omen: Gameboy Günther - die Gameshow im Radio
  • Ganjalliance: ruffm
  • Lahuti: Adabit nowine iran
  • Pink Power: Das Andere von nebenan
  • radio x: Hör in die Welt. Zu Gast: Andreas Kallfelz (Wir basteln Sushis)
  • Selektion: 15 freie Minuten
  • Trash a Gogo: Musik die niemand hören möchte